Kurzbeschreibung: Oradea (zu Deutsch Großwardein und ungarisch Nagyvárad) ist Hauptstadt des Kreises Bihor und liegt am östlichen Rand der Großen ungarischen Tiefebene am Fluss Crișul Repede (deutsch Schnelle Kreisch, ungarisch Sebes-Körös). Das Stadtzentrum ist 13 km von der ungarischen Grenze entfernt. Am Nordostrand der Stadt enden die Ausläufer des Apuseni-Gebirges. Aus geologischer Sicht bemerkenswert sind die teilweise bis unter die Stadt reichenden Höhlen, deren Thermalquellen in verschiedenen Bädern eine gewisse Bekanntheit erlangt haben.
Landkreis: Bihor
Wikipedia: Oradea
Bilder: red_frog | maciualexandru
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Weitere Informationen – Geschichte Sehenswürdigkeiten
Urkundlich erwähnt wird Oradea erstmalig im Jahre 1113. Seit ihrer Gründung gehörte die Stadt zum Königreich Ungarn. Vom 11. bis zum 15. Jahrhundert war Oradea Grabstätte für mehrere Mitglieder des ungarischen Königshauses. Auch der deutsche Kaiser Sigismund, der von 1387 bis zu seinem Tod 1437 auch ungarischer König war, liegt hier begraben.
Im 16. Jahrhundert gelangte die Stadt durch einen Friedensvertrag zweier verfeindeter Könige an die Habsburger. Im Herbst 1598 wurde die Stadt von einer kleinen Besatzung unter der Führung des aus Reichenberg stammenden Feldherrn Melchior von Redern gegenüber 100.000 Türken erfolgreich verteidigt, 1660 dann aber eingenommen und den Türken im Frieden von Eisenburg überlassen. Erst 1692 gelangte die Stadt wieder in den Besitz der Österreicher.
Die Stadt erlebte insbesondere am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts einen großen wirtschaftlichen Aufschwung, nicht zuletzt dank ihrer emsigen, talentierten und relativ zahlreichen jüdischen Einwohnerschaft, die kurz vor dem Zweiten Weltkrieg etwa ein Sechstel der damals 100.000 Einwohner stellte. Noch heute zeugen prachtvolle, teilweise heruntergekommene Jugendstilpaläste von der glorreichen Vergangenheit.
Oradea war nach dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich 1867 Sitz des ungarischen Komitats Bihar und Knotenpunkt von sieben Bahnlinien. Die Stadt hatte um 1900 17 Kirchen und sechs Klöster, darunter zwei Kathedralen, zwei bischöfliche Palais, ferner Domherrenhäuser und viele prächtige öffentliche und private Gebäude. Ein Theater und Rathaus wurden um 1890 neu erbaut, 1892 wurde ein St.-Ladislaus-Monument enthüllt.
Nach dem Ersten Weltkrieg musste Ungarn im Vertrag von Trianon das Kreischgebiet und damit auch Oradea – trotz dessen damaliger ungarischer Bevölkerungsmehrheit – an das neue Großrumänien abtreten. Durch den zweiten Wiener Schiedsspruch 1940 an Ungarn zurückgefallen, wurde die Stadt 1944 durch rumänische und sowjetische Truppen eingenommen und gehört seither wieder zum rumänischen Staatsgebiet.
Sehenswürdigkeiten
Oradea Burg
Mit einer Geschichte von fast 1000 Jahren hat die Burg Oradea alle Stärken, um eine erstklassige Touristenattraktion zu sein.
Schon mit der Gründung 1192 wurde die Burg ein wichtiges religiöses und humanitäres Zentrum des Bistums Oradea und gleichzeitig ein europäischer Wallfahrtsort. Hier tauschten sich politisch wichtige Größen sowie christliche und literarische Gelehrte aus.
Architektonisch, gibt es auf der Burg Oradea drei große Entwicklungsetappen: eine romanische, eine gotische und letztendlich, die Renaissance- und Barocketappe, die das Bauwerk auch heute sichtbar prägt. Die Burg wurde seit ihrer Erbauung 3-mal erobert und hielt dennoch über die Jahrhunderte stand, sodass wir sie heute noch bestaunen können.
Heute finden in der Burg diverse gesellschaftliche Ereignisse statt.
Uhrturm
Der „Uhrturm“ mit einer Höhe von 50 Metern, diente der Feuerwehr in Oradea als Aussichtspunkt. Die Brände wurden durch verschiedene Glockenschläge angekündigt, abhängig von der Zone, in der das Feuer ausbrach. Während des Tages wurde zusätzlich auch eine rote Fahne in der Richtung des Brandes gehisst. Ironischerweise brannte der Turm im Jahr 1944 ab und musste wieder aufgebaut werden. Der Turm hat vier Ebenen, drei Blickwinkel und insgesamt 250 Stufen. Auf der untersten Ebene befindet sich der Uhrmechanismus, auch „Mutter-Uhr“ genannt. Die Uhr spielt heute zu jeder vollen Stunde den „Marsch von Iancu“.
Römisch-katholischer Bischofspalast
Nur fünf Minuten vom Bahnhof Oradea entfernt, befindet sich der großartigste Palast in der Stadt, mit 100 Zimmern und 282 Fenstern. Es ist der Bischofspalast, der vom berühmten österreichischen Architekten Franz Anton Hillebrant in Barockstil entworfen wurde. Der Bau dauerte von 1762 bis 1777. Das Gebäude hat den Grundriss einer U-Form, welcher somit auch einen Innenhof definiert. Unter den berühmten Gästen des Palasts zählten auch die Kaiserin Maria Theresia und Kaiser Joseph II. von Österreich. Auch eine Kapelle von seltener Schönheit mit Fresken an den Decken und Wänden befindet sich hier.
Thermalquellen
In der Nähe der Stadt liegen die Bäder Băile 1 Mai (dt. Bischofsbad, ung. Püspökfürdö) und Băile Felix (dt. Felixbad, ung. Félixfürdő). Letzteres ist seit 2010 – nach 10-jähriger Unterbrechung – erneut durch eine Bahnlinie mit Oradea verbunden. Die wunderbaren Wirkungen des Thermalwassers in Oradea waren schon in der Zeit des Römischen Reiches bekannt. Weltweit einzigartig, bieten die Thermen hochgeschätztes Kurwasser. Planen Sie hier unbedingt einen ganzen Tag für Ihren heilenden und entspannenden Besuch ein.
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