
Kurzbeschreibung: Sibiu, bekannt auch unter dem deutschen Namen Hermannstadt, war und ist einer der repräsentativsten Städte Rumäniens, sowohl in Bezug auf Tourismus, als auch aus kultureller und wirtschaftlicher Sicht. Sibiu hat eine wunderbare Lage am Fuße der Südkarpaten. Hier gibt es das wichtigste Zentrum der deutschen Minderheit in Siebenbürgen. Die Stadt liegt am Fluss Cibin (Zibin) dessen Quelle sich in den Südkarpaten befindet.
Landkreis: Sibiu
Wikipedia: Hermannstadt
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Weitere Informationen – Geschichte Sehenswürdigkeiten
Vermutlich 1147 erreichten die ersten deutschen Siedler die Gegend. Sie ließen sich auf dem Hügel über dem Zibin-Fluss, der heutigen Oberstadt, nieder. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1191 unter dem Namen praepositum Cibiniensem. Ab 1223 ist der lateinische Name „Villa Hermanni“ und ab 1241 die deutsche Entsprechung Hermannsdorf belegt. Der Name leitet sich wahrscheinlich von der Bezeichnung der Siedler ab, die ihren neuen Ort nach dem Erzbischof Hermann II. benannten oder aber einem Lokator namens Hermann.
Begünstigt durch seine Lage an der Kreuzung zweier wichtiger Straßenverbindungen wuchs die Siedlung in Folge stark an und zählte bald 600 Bewohner, eine damals für ein Dorf bereits ansehnliche Größe. 1241 wurde Herrmannsdorf im Zuge eines Mongolenangriffs geplündert und zerstört. Das Dorf konnte sich allerdings bald erholen und entwickelte sich weiter zur Stadt. Der heutige Name Herrmanstadt wird zum ersten Mal 1401 schriftlich erwähnt.
Im Laufe der Zeit wurde die Herrmanstadt häufig von den Türken belagert und angegriffen, jedoch gelang es ihnen nie, die Stadt einzunehmen.
Nach der Angliederung Siebenbürgens an Österreich fielen im Jahr 1781 durch einen Erlass Kaiser Josephs II. die alten Gesetze, nach denen sich in der Stadt keine Angehörigen anderer Nationen ansiedeln durften. Dadurch konnten nun auch Ungarn und Rumänen innerhalb der Stadtmauern Besitz erwerben.
Hermannstadt blieb aber das politische Zentrum der Siebenbürger Sachsen und Sitz der Universitas Saxonum, einer Art Siebenbürger Parlament, das sich bis 1878 um siebenbürgisch-sächsische Belange kümmerte und ein Symbol der politischen Einheit und Unabhängigkeit der Siebenbürger Sachsen war. Bei der Neugliederung in die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn wurde Hermannstadt zum Königreich Ungarn gezählt und unterstand jetzt bis 1918 der königlichen Regierung in Budapest.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde 1920 im „Vertrag von Trianon“ der Kriegssieger, gegen den Protest der Ungarn fixiert, dass Siebenbürgen mit Hermannstadt bei Rumänien verbleibt. Auch danach blieb die Stadt weiterhin deutsch geprägt. Erst Ende der 1930er Jahre verloren die Siebenbürger Sachsen in ihrer Metropole die absolute Mehrheit.
Aufgrund millionenschwerer Investitionen aus Österreich und Deutschland befindet sich die Wirtschaft der Stadt seit Anfang der 2000er Jahre in einem ungebremsten Aufschwung, der zusätzlich durch den wachsenden Tourismus sowie die Bauinvestitionen in Altstadt und öffentlicher Infrastruktur angekurbelt wird.
Die Stadt verfügt über einen internationalen Flughafen (Aeroportul Internațional Sibiu), von dem aus Direktflüge in zahlreiche europäische Städte angeboten werden.
Sehenswürdigkeiten
Festungstürmchen
Der Zimmermannsturm in Hermannstadt / Sibiu (auf Rumänisch: Turnul Dulgherilor) wurde im 14. Jahrhundert von der sächsischen Zimmermannszunft in Hermannstadt errichtet. Der Turm war Teil des dritten Festungsgürtels der Stadt und ist heute der linke Turm, der noch erhaltenen Wehr- und Festungsmauer. Er liegt an der Zitadellenstraße (Harteneckgasse, welche nach dem Namen des Bürgermeisters Johann Sachs von Harteneck benannt ist).
Der Töpferturm (auf Rumänisch Turnul Olarilor) wurde im 15. Jahrhundert von der sächsischen Töpferzunft errichtet. Er war ebenso Teil des dritten Festungsgürtels der Stadt und liegt rechts von der erhaltenen Wehr- und Festungsmauer.
Die Lügenbrücke
Die Lügenbrücke ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt. Die 1859 in der Friedrichshütte in Hessen hergestellte Brücke nahm den Platz einer älteren Holzbrücke ein und ist die erste gusseiserne Brücke auf dem Gebiet des heutigen Rumänien. Weil sie auch die erste Brücke war, die nicht auf Pfeilern stand, wurde sie „Liegebrücke“ genannt. Von „liegen“ zu „lügen“ war es nicht mehr weit, so erhielt sie bald die Bezeichnung „Lügenbrücke“, und mancherlei Legende zur Namensgebung entstand.
Eine der zahlreichen Legenden im Zusammenhang mit dieser Brücke ist jedoch die beliebteste. Die Legende besagt, dass wenn jemand lügt während er auf der Brücke steht, diese sofort zusammenbricht. Junge Paare spazieren seither gern über die Brücke, deren Tragwerk mit Rosetten und Pflanzenornamenten geschmückt ist, um sich ihre Liebe zu gestehen, denn bricht die Brücke dabei nicht zusammen, ist es wohl die „wahre Liebe“. Auf der Südseite der Brücke ist das Hermannstädter Wappen angebracht und an der Nordseite erkennt man die Inschrift 1859 bzw. „Friedrichshütte“. Die vier massiven Steinsockel an den Brückenköpfen tragen schmiedeeiserne Lampen. Das eiserne Brückengeländer besteht aus acht Teilstücken mit kreisförmigem Dekor, in einem der Gotik nachempfundenen Stil.
Römisch-katholische Kirche Heilige Dreifaltigkeit
Die Pfarrkirche Heilige Dreifaltigkeit ist eine barocke römisch-katholische Kirche in Hermannstadt (Sibiu).
Sie befindet sich am Piata Mare (Großer Markt) und bildet ein Bauensemble mit der ehemaligen Jesuitenresidenz. Es ist eine wunderbare Kirche, welche einen Besuch wert ist!
Brukenthal Museum (National Museum)
Das Brukenthal-Palais auf dem großen Ring Nr. 4 ist eines der repräsentativsten Gebäude Hermannstadts. Für den Bau des Palasts wurde ein rechteckiger Grundriss mit Innenhof gewählt, wobei das erste Stockwerk hervorgehoben wurde. Hier befinden sich straßenseitig die fünf wichtigsten Zimmer (der Salon, die Empfangsräume und Kabinette), mit prachtvollen Tapeten und kunstvollem Holzwerk geschmückt sowie mit Kachelöfen ausgestattet. Der Dekor der Seitenkabinette trägt orientalische Züge. Zwischen 1786 und 1788 wurde auch der zweite Hof, mit Wirtschaftsgebäuden und Ställen (die später aufgestockt wurden und die Bibliothek beherbergen) fertiggestellt.
Die Reliefschnitzereien der eichenen Torflügel stellen die Embleme der schönen Künste, der Malerei und der Musik (die Eule, der Schild der Minerva mit dem Antlitz der Medusa, die Malerpalette) sowie das Symbol des Überflusses (das Füllhorn mit Obst und Feldfrüchten) dar. Durch das Hauptportal gelangt man erst in den Palast, dann in den Innenhof. Heute befindet sich hier das Brukenthal-National-Museum.
Das blaue Haus
Das blaue Stadthaus beherbergt heute Büros und Ateliers des Brukenthal-Museums, großer Ring 5.
Der Bau des Gebäudes wird auf Ende des 15. Jahhunderts geschätzt.
Das Haus gehörte nach 1672 dem aus Danzig stammenden Apotheker Georg Vette, dessen Eigentum – aus zwei Immobilien bestehend – vom Baron Lambert von Moringer gekauft wurde. 1773 beginnen die barock spezifischen Umbauten, die auf einer Zeichnung, die im Hermannstädter Staatsarchiv aufbewahrt wird, zu erkennen sind.
Haus der Künste
Zu finden am kleinen Ring 21. Im 14. Jahrhundert erbaut befand sich hier der Sitz der Fleischerzunft. Später 1765 diente es für kurze Zeit auch als Theatersaal. Die Hauptfassade ist durch die gleichmäßige Verteilung der 8 Bögen des Erdgeschosses geprägt, die sich auf massiven, nach unten breiter zugeschnittenen Ziegelsäulen stützen.
Auf der Fassade ist ein Reliefwappen der Stadt aus 1789, dem Jahr einer Restaurierung, angebracht. Das Wappen ist umschlossen von einem kreisförmigen Medaillon, das mit den linear angelegten Fensterrahmen und den profilierten Simsen die einzigen Dekorationselemente der Fassade darstellen. Das Gebäude verfügt über 11 kleine halbzylindrisch gewölbte Räume, die ursprünglich als Geschäftsräume dienten und über die Loggia zugänglich waren.
Das Fresko Halle
Im Jahre 2009 hat das Brukenthalmuseum im sogenannten Freskensaal auf dem Kleinen Ring, einen Informationsraum eröffnet. Das Gebäude stammt aus dem 15. Jahrhundert. An den Wänden des eingewölbten, im rechten Teil des Gebäudes gelegenen Raums sind wertvolle Wandbilder zu bewundern: eine Gerichtsszene, die die Datierung „1631“ trägt; eine biblische Szene, eine allegorische Komposition und eine Jagdszene. Der Gewölbescheitel trägt einen in farbig gefasstem Stuck ausgeführten Wappen.
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